In Madaba und auch bei den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung stehen Mosaike im Mittelpunkt. Die Stadt selbst finde ich nicht attraktiv und kann nicht nachvollziehen, wie man, was manche empfehlen, sie Amman als Standort vorziehen kann.
Viel zu sehen gibt es in Madaba und Umgebung. So sind wir relativ früh aufgebrochen und haben – da am Sonntag Gottesdienste waren – die Besichtigung der St. Georgskirche, die direkt gegenüber dem Hotel liegt, auf später verschoben. Gestartet sind wir im Archaeological Park, der in verschiedenen Gebäuden eine große Sammlung von Mosaiken bietet.

Dann ging es weiter zur katholischen St. John’s Church (Kirche Johannes des Täufers). Hier sind wir auf auf den Turm gestiegen und haben das historische Gewölbe besichtigt. Weil wir auch nich einen Blick ins Innere der Kirche werfen wollten, haben wir das Ende des Gottesdienstes abgewartet. Währenddessen wurde ein Tisch mit Tee aufgebaut. Jeder, der dann aus der Kirche kam, konnte sich bedienen und auch Trauben wurden verteilt – auch an uns.


Ein paar Ecken weiter sind wir kurz ins Mosaikmuseum, das wenig ansprechend völlig verstaubte Mosaike bietet.
Einige Straßen weiter liegt die Apostelkirche aus dem Jahr 578. Hier hat man auf Podesten einen guten Überblick über die großen Mosaike. Ein Wärter des Areals hat mir dann angeboten, für mich Detailaufnahmen hinter den Absperrungen zu machen.



Nach einer kurzen Mittagspause ging es zum eigentlichen Höhepunkt in Madaba, in die griechisch-orthodoxe St. Georgskirche. Dort ist das berühmteste Mosaik, die Palästina-Landkarte, zu besichtigen. Entsprechend groß war der Andrang von deutschen, italienischen und chinesischen Reisegruppen. Wir haben etwas abgewartet und einige ruhige Minuten erwischt, um das in den 1960er Jahren restaurierte Mosaik in seiner Pracht zu bewundern. Ursprünglich aus dem 6. Jahrhundert, zeigt die Karte aus ehemals 2,3 Millionen Steinchen ein Gebiet vom Libanon im Norden bis zum Nildelta in Ägypten und vom Mittelmeer bis zur östlichen Wüste Jordaniens.

Umm Ar-Rasas
Das nächste Ziel war Umm Ar-Rasas. Die Ausgrabungsstätte liegt rund 30 km südöstlich von Madaba. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der antiken Stadt mit vier Kirchen, die erst vor wenigen Jahrzehnten entdeckt und von der noch wenig ausgegraben wurde, ist das Bodenmosaik in der Kirche St. Stephanus. Es ist aus dem Jahr 718 und zeigt u.a. Darstellungen von 15 Städten im Heiligen Land. Es ist ein Weltkulturerbe der UNESCO.




Im weiteren Areal wartet noch viel Arbeit auf die Restaurateure. Leider sah es nicht so aus, als wären die Planungen und deren Umsetzung schon weit vorgeschritten.

Berg Nebo
Zurück in Madaba, war es schon kurz nach 16 Uhr. Obwohl der Berg Nebo nur 10 km von Madaba in Richtung Nordwesten entfernt auf einer Höhe von 802 m liegt, hatte ich befürchtet, dass uns für die Besichtigung des Areals zu wenig Zeit bleibt. Im Oktober ist jedoch noch bis um 18 Uhr geöffnet. Und so hatten wir doppeltes Glück: denn nach dem Regen am Tag vorher war die Luft völlig klar, die Sicht entsprechend gut und die Touristengruppen waren schon alle weg.
Auf dem Berg Nebo wurde an der Stelle, an der nach der Bibel Moses das gelobte Land sehen durfte, 393 eine Kirche errichtet. Archäologen begannen 1933 mit den Ausgrabungen des Areals und fanden auf dem Boden der Taufkapelle ein Mosaik mit Jagd- und Hirtenszenen, das jetzt perfekt restauriert ist. Auch die anderen Bodenmosaike kann man über darüber führende Stege gut besichtigen. Das ganze Areal hat besonders viel Atmosphäre.






Im Jahr 2000 wurde die Kirche von Papst Johannes Paul II besucht. Eine Steintafel und ein von ihm gepflanzter Olivenbaum erinnern an seinen Besuch.

Auch der Tag in Madaba und Umgebung war richtig schön und ich freue mich auf die weitere Reise.

Unser Hotel in Madaba
Moab Land Hotel: Zentral gelegen direkt gegenüber der St. Georgskirche, günstig, freundlicher Empfang und hilfreiche Tipps (die Zimmer sind aber eher mäßig).
Restauranttipp für Madaba
Nach unserer Ankunft sind wir gleich durch die wenigen tatsächlich interessanten Straßen von Madaba geschlendert und haben ein ganz tolles Lokal entdeckt: Haret Jdoudna.
In einem hübschen Innenhof gelegen, sitzt man hier an Holztischen unter einem riesigen Baum und lässt sich kulinarisch verwöhnen. Die Qualität und der Service sind wirklich hervorragend. Außerdem gibt es eine reichhaltige Getränkekarte, auch Bier und Wein werden ausgeschenkt.


Vom Hotel wurde uns noch das Restaurant Fokhar & Bhar in der Hussein Bin Ali Street empfohlen. Dort haben wir gut und günstig zu Mittag gegessen.


Liebe Petra, lieber Michael,
Sehr beeindruckender Reisebericht.
Noch viel schöne und interessante Erlebnisse
Viele Grüße Frank
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Danke 😊
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Liebe Petra und Michael,
jeder Tag ein Volltreffer, unglaublich die tollen Mosaiken der kath. Kirche …….und der ganz tolle Blick vom Berg Nebo in die Wüste, da waren wir auch, Euer Programm ist besser als jedes der Profiveranstalter. Hut ab ….. ganz große Klasse
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Danke Walter 😘
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