Indien steht seit Jahren auf meiner Reisewunschliste, weniger der Süden mit seinen zahllosen Stränden, vielmehr der Norden und hier Rajasthan und das weltberühmte Taj Mahal. Dass die Organisation jetzt so kurzfristig – weniger als 4 Wochen vor der Abreise – geklappt hat, freut mich sehr.
Denn eigentlich wollten wir Mitte Februar 2020 in den Iran reisen. Die Lufthansa hat jedoch vier Wochen vor unserem geplanten Abflug entschieden, wegen der unsicheren Lage die Flüge bis Ende März zu canceln. So mussten auch wir schweren Herzens unsere Reise absagen. Und uns schnell auf ein neues Reiseziel einigen.
Jetzt, rund eine Woche nach dieser Entscheidung, ist der Flug nach Delhi gebucht (Lufthansa fliegt direkt von München in 7.30 Stunden) und die Etappen der Reise festgelegt. Und das alles ohne Reiseveranstalter; Marco Polo Reisen hat auf meine telefonische Anfrage ziemlich unfreundlich abgelehnt, sich so kurzfristig um die Organisation zu kümmern.
Ein Glücksfall war, dass ich dann bei der Suche im Netz nach „Rajasthan driver“ auf die deutschsprachige Homepage eines indischen Kleinunternehmers gestoßen bin. Meine Anfrage wurde sofort beantwortet und das von einer sympathischen Frau in Deutschland, die mich dann telefonisch und schriftlich auch bei der Reiseplanung unterstützte. Vielen Dank Daniela!
Auch die Hotels werden direkt von Indien aus organisiert. Die Preise sind nicht günstiger als bei einer Buchung über Booking.com. Aber da vertraue ich jetzt dem erfahrenen Mann vor Ort. Ich hoffe, dass das alles klappt.
Die geplante Indien-Rundreise durch Rajasthan mit Taj Mahal

1. Tag: Anreise, Abflug München 12:10 Uhr, Ankunft Delhi 00:10 +1
Weiterfahrt nach Mandawa mit (kurzer) Übernachtung
2. Tag: Mandawa
1 x Übernachtung in Mandawa
3. Tag: Mandawa – Bikaner
1 x Übernachtung in Bikaner
4. Tag: Bikaner – Jaisalmer
2 x Übernachtung in Jaisalmer
5. Tag: Jaisalmer
6. Tag: Jaisalmer – Jodhpur
2 x Übernachtung in Jodhpur
7. Tag: Jodhpur
8. Tag: Jodhpur – Udaipur
2 x Übernachtung in Udaipur
9. Tag: Udaipur
10. Tag: Udaipur – Bundi
1 x Übernachtung in Bundi
11. Tag: Bundi – Pushkar
2 x Übernachtung in Pushkar
12. Tag: Pushkar
13. Tag: Pushkar – Jaipur
2 x Übernachtung in Jaipur
14. Tag: Jaipur
15. Tag: Jaipur – Agra und das Taj Mahal
1 x Übernachtung in Agra
16. Tag: Agra – Delhi, Abflug in der Nacht 1:50 Uhr des Folgetages
Morgens: Besichtigung Taj Mahal und Rotes Fort, Nachmittags Rückfahrt nach Delhi
Reiseführer und Informationsquellen
Reiseführer Rajasthan mit Delhi und Agra
Es gibt zurzeit vier ausführliche Reiseführer speziell für Rajasthan. Nach dem Vergleich der Beschreibungen einzelner Orte habe ich mich wieder einmal für einen Reiseführer von Reise Know How entschieden, der mit Erscheinungsdatum 2019 auch der aktuellste ist und bereits in 10. Auflage vorliegt.
Der Reiseführer hat sich während der Reise bewährt. Viele Eintrittspreise haben sich mittlerweile zwar erhöht, aber die Tipps und Informationen sind richtig gut recherchiert. Hilfreich sind auch die vielen Ortspläne und die Restauranttipps. Auf die empfohlenen Hotels würde ich mich auch verlassen.
Blogs und weitere Informationsquellen
Ein sehr umfangreicher Blog, in dem eine dreiwöchige Rundreise mit allen Ortschaften beschrieben wird und auch viele Tipps zur Vorbereitung der Reise stehen, ist www.rajasthan.de.
Sehr schöne Bilder sind auf dem Blog einer Fotografin enthalten.
Viele Informationen und besondere Tipps habe ich mittlerweile von Freundinnen, einer Kollegin und einer Zufallsbekanntschaft vor dem Regal der Indienreiseführer im Hugendubel am Marienplatz bekommen (Danke, Michael!).
Bislang habe ich nur Positives über Rajasthan gehört und auch wenn die Vorfreude auf die Reise jetzt nur noch kurz ist, ist sie umso größer.
Visum für Indien
Für Indien benötigt man ein Visum, das spätestens 4 Tage vor der Reise online beantragt werden muss. Da habe ich jetzt schon Übung ;-), denn das (50 Euro teure und jetzt überflüssige) Visum für Iran habe ich auch online beantragt.
Trotzdem war das Ausfüllen des Formulars zeitintensiv (ca. 1 Stunde mit Scans des Passbildes und des Passes) und nervig. Es werden Informationen abgefragt, die etwas seltsam sind, wie der Geburtsort der Eltern oder die bereisten Länder in den letzten 10 Jahren (maximal 20 dürfen ausgewählt werden).
- Das Passbild (Frontalaufnahme ohne Brille) muss quadratisch als JPG (Min. 10 KB, Max. 1 MB) und
- der Pass (nur die Seite mit Bild) als pdf (Min. 10 KB, Max. 300 KB) hochgeladen werden.
Gut ist, dass man den Entwurf auch zwischenspeichern kann. Das Ganze kostet dann rund 25 Euro und kann mit Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Das Visum erhält man nach spätestens 72 Stunden per E-Mail als pdf zum Ausdrucken.
Resümee der Reise
Incredible India – so der Slogan des indischen Ministeriums für Tourismus. Und auch ich habe mir das auf der Reise oft gedacht.
Unglaublich …
- ist das enorme historische Erbe – die schönen Havelis, die Maharaja-Paläste und zahllosen Forts – in den Orten, die wir besucht haben
- sind die gesellschaftlichen Gegensätze: ich habe so viel Armut gesehen, die mich oft fassungslos zurückgelassen hat
- äußerst freundlich und offen sind die Menschen und neugierig die Kinder
- gut ist das Essen, auf das ich mich jeden Tag aufs Neue gefreut habe
- elegant und grazil sind die Frauen mit ihren bunten Saris
- ist der indische Straßenverkehr: vom Kuh- oder Kamelgespann bis zum Porsche haben wir alles auf den Straßen gesehen, und immer wieder kreuzen Kühe, Ziegen und Schafe die Fahrbahn.
Zur Reisezeit
Wir waren ab Mitte Februar unterwegs. Für mich war die Reisezeit perfekt. Anfänglich waren die Nächte zwar noch recht kühl, aber tagsüber war es immer angenehm warm (von 22 bis am Ende der Reise dann 30 Grad). Wir hatten gar keinen Regen auf der gesamten Reise und bis auf einen Tag immer strahlend blauen Himmel.
Ab März steigen die Temperaturen und dadurch wird das Besichtigen auch beschwerlicher. Es sind doch oft längere schattenlose Wege.
Nisar, unser Fahrer
In Indien empfiehlt es sich, mit Fahrer unterwegs zu sein. Wir haben das sehr genossen, da der indische Verkehr nur etwas für ganz Nervenstarke ist. Mit unserem Fahrer Nisar haben wir das große Los gezogen. Er ist ein äußerst umsichtiger und vorausschauender Fahrer. Wir hatten keine Situation, in der wir uns irgendwie unwohl fühlten.
Nisar war immer pünktlich zur Stelle, stets mit einem frisch geputzten Auto und aufgefüllten Wasserreserven für unterwegs. Obgleich er nur mit einer kleinen Reisetasche unterwegs war, kam er immer mit einem perfekt gebügelten Hemd. Den Kontakt habe über seine Homepage. In Deutschland unterstützt ihn, weil sie schon mehrmals mit ihm gereist ist und ihm freundschaftlich verbunden ist, Daniela. Sie hat sich auf meine Anfrage auf der Homepage bei mir gemeldet und nach einigen Telefonaten stand die Rundreise. Sie macht das alles, ohne etwas zu verdienen.

Nisar und sein Auto
Die Hotels auf der Rundreise
Bedingt durch die Kürze der Planungszeit für die Reise, habe ich mich dafür entschieden, die Hotels über Nisar zu buchen. Auch fand ich es besser, wenn nicht booking.com die Provisionen dafür bekommt, sondern das Geld im Land bleibt. Nisar hat dabei eine kleine Agentur, die diese Aufgabe für ihn erledigt.
Mit der Auswahl war ich dann aber nur bedingt zufrieden. Wir haben anfänglich in sehr einfachen Unterkünften übernachtet. Natürlich habe ich dann recherchiert, was ich bei Booking.com jeweils bezahlen müsste. Und das wäre dann teilweise deutlich günstiger gewesen. Zum Ausgleich waren die Hotels der weiteren Reise dann besser, aber auch nicht immer in den Gegenden, in denen ich gerne übernachtet hätte. Es gibt außerdem überall kleinere Häuser, die mit viel Liebe restauriert sind und eine besondere Atmosphäre haben. Auch hier ist der Reiseführer von Reise-Know-How ein guter Ratgeber.
Indien ist so bunt und vielfältig




Die Reise klingt sehr gut und wird dir sehr gut gefallen .Ich selbst liebe Indien und war schon 3 mal da. In Delhi solltest du unbedingt Old Delhi anschauen in Verbinden mit einer Streetfood Tour. Ist wirklich zu empfehlen. Viel Spaß 😉
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Danke für den Tipp! Ich freue mich so seh auf die Reise.
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