Zurück aus Namibia

COVID-19-Test nach Rückkehr aus einem Risikogebiet 

Dieser Test war am Tag unserer Rückkehr (14.10.2020) für Namibia noch verpflichtend, deshalb sind wir gleich nach Ankunft in Frankfurt in das COVID-Testzentrum, das zwischen dem Terminal 1 und dem Fernbahnhof liegt (Wegweiser am Boden des Flughafens). Der Test ist kostenlos.

Wir hatten uns dafür bereits online am Tag vorher registriert, was aber nicht nötig gewesen wäre. Denn wir mussten überhaupt nicht warten und der Abstrich (nur im Rachen) war schnell erledigt. Das Ergebnis des Tests bekamen wir am 16.10. morgens (beide Tests negativ).

Am 15.10. wurde vom Robert Koch Institut veröffentlicht, dass Namibia kein Risikogebiet mehr ist.

Hinweis zum Test in Namibia: Das Ergebnis des COVID-19-Tests, der für den fünften Tag verpflichtend war und 1800 N$ pro Person (= ca. 90 Euro) gekostet hat, mussten wir weder während der Reise noch beim Abflug irgendwo vorlegen. Es kann sein, dass die Ergebnisse automatisch übermittelt worden sind. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Nichterfüllung dieser Vorschrift irgendwelche Konsequenzen nach sich gezogen hätte.


Am 21.10. hat die Regierung von Namibia mitgeteilt, dass der Test am 5. Tag ab sofort entfällt. Bei der Einreise muss nur noch ein max. 72 Stunden alter negativer Test (auf englisch) vorgelegt werden.

Unterwegs auf Namibias Straßen

Wir waren insgesamt 4500 Kilometer im Land unterwegs, davon sicherlich die Hälfte der Strecke auf Pads, den Schotter- und Sandpisten.

Der Linksverkehr war anfänglich gewöhnungsbedürftig. Oft ist es passiert, dass Michael beim Abbiegen statt des Blinkers den Scheibenwischer betätigt hat. Auch beim Losfahren nach einem Stopp mussten wir uns immer wieder bewusst auf die richtige Seite konzentrieren. Insgesamt war das Fahren wegen des geringen Verkehrs sehr entspannt. 

Klasse war das Auto, das mir erst riesig vorkam. Wir bekamen ja von der Autovermietung Europcar (mit Unterstützung von Iwanowski’s Reisen) ein Upgrade auf einen Ford Ranger statt des gebuchten Renault Duster SUV AWD, der mit knapp über 6000 Kilometern noch fast neu war. Wir haben den zusätzlichen Comfort sehr genossen.

Diesel ist mit ca. 12,5 N$ (= 0,65 Euro) je Liter relativ günstig, der Verbrauch lag im Schnitt bei 9,5 l/100 km.

Da man insgesamt doch recht viel Zeit im Auto verbringt und wir gerne Musik hören, ist eine gut sortierte Playlist wichtig. Da hatten wir definitiv zu wenig Auswahl dabei, und deshalb immer wieder mal den namibischen deutschen Sender gehört mit interessanten Reportagen und Interviews.

Praktisch war der USB-Stecker für den Zigarettenanzünder zum Aufladen von Handy und iPad unterwegs.

Navigation

Die Straßen sind alle gut bezeichnet und durch den perfekten Reiseplan mit genauer Streckenbeschreibung von Iwanowski’s Reisen hatten wir nie ein Problem. Einige Male sind wir von der geplanten Strecke abgewichen. Gut funktioniert hat da die App HERE WE GO, die ich schon in Jordanien verwendet hatte. Am besten schon daheim die Karte von Namibia downloaden, sie funktioniert auch offline. 

Zur Reiseroute

Uns haben alle Stationen Spaß gemacht. Die Route hat uns einen sehr guten Einblick in dieses wunderschöne Land vermittelt. Auch die Auswahl der Lodges und Guesthouses war äußerst gut gelungen. Jede Unterkunft hatte etwas Besonderes und es war keine dabei, wo wir uns nicht wohlgefühlt haben. Wenn die Kalahari Anib Lodge mit ihren 52 Zimmern voll ist, wäre mir da wohl zu viel Trubel. So waren wir dort die einzigen Gäste.

Toll hätten wir noch Stopps bei der Spitzkoppe gefunden und auch am Waterberg, da dort gute Möglichkeiten zum Wandern bestehen. Das nächste Mal! 

Nachdem wir in Okaukuejo so viele schöne Tiererlebnisse hatten, wäre ein Tag in Namutoni im Etosha ausreichend gewesen. Zu Okaukuejo: hier gibt es Bungalows direkt an der Wasserstelle mit einem Balkon im ersten Stock (Premium Waterhole Bungalow). Da hätte ich mich 24 Stunden nicht mehr wegbewegt! 

Gefehlt hat uns tatsächlich der Kontakt mit anderen Reisenden. Der Austausch auf Reisen und das Kennenlernen von neuen Menschen war in dieser Zeit in Namibia nicht möglich. Dafür haben wir uns viel mit dem Personal unterhalten und viel über Land und Leute erfahren.

Einige touristische Einrichtungen waren leider geschlossen, die uns interessiert hätten, z.B. das Schloss Duwesib, das lebende Museum der San auf Omandumba oder die Mineraliensammlung in Swakopmund. Traurig stimmten mich die zahlreichen verwaisten Souvenirstände entlang der Straßen. 

Telefon und Internet

Internet gab es lange nicht in allen Lodges, oft auch nur extrem langsam,  teilweise mit limitierter Leistung oder nur gegen Bezahlung. Aber auch das Telefonnetz ist im Land nicht flächendeckend vorhanden. 

Es ist trotzdem praktisch, sich gleich am Anfang am Flughafen eine SIM-Karte von mtc (make the connection) zu organisieren. Dafür nehme ich immer mein altes iPhone als „Persönlichen Hotspot“.

Bei mtc gibt die unterschiedlichsten Angebote. Am besten vor der Reise im Internet recherchieren. Es gibt pre-paid Aweh packages, abhängig vom Datenvolumen, das beste Aweh Super kostet zurzeit 53 N$ für 7 Tage.

Ich habe gleich für 3 Wochen im Voraus bezahlt und die Karte wurde von der Mitarbeiterin am Flughafen installiert. Die Verlängerung muss wöchentlich per SMS bestätigt werden. Mir hat das Datenvolumen (hatte nur das Paket Aweh Gig) allerdings nicht gereicht. Dafür gibt es in Tankstellen oder in Supermärkten Vouchers im Wert von 10, 20, 50 und 100 N$ zum Nachladen. 1 MB Daten kostet 50 Nct. Die Nummer auf dem Bon muss freigerubbelt werden und per Telefon eingeben werden. Das umständliche Verfahren haben gerne die Mitarbeiter in den Verkaufsstellen übernommen :-). Und es hat immer funktioniert.

Sonstige Tipps und Hinweise

Kleidung: An der Küste war es bei uns richtig kühl und windig: da war ich froh um meine Daunenjacke, die ich eigentlich nur für die Rückkehr nach München mitgenommen hatte. Die Nächte waren dort und auch im Namtib Guesthouse (2 Grad!) und in Sesrien (Dead Valley Lodge) besonders kalt. Am Ende der Reise lagen die Temperatur tagsüber immer über 30 Grad. Abends war es auch nach heißen Tagen oft kühl, sodass ich gerne noch eine Jacke oder Pullover getragen habe. 
Insgesamt ist die Kleiderordnung recht leger, T-Shirts sind auch am Abend ausreichend. Obwohl ich minimalistisch gepackt hatte: Blusen und ein Kleid habe ich nicht benötigt.

Zum Wandern hatten wir knöchelhohe leichte Stiefel dabei. Das hat sich auch bewährt, da die Wege in der Regel sandig sind. Auch für die Dünenwanderug war es gut. 

Essen und Trinken: Namibia ist ein Land für Fleischesser. Es gibt natürlich Wildgerichte von vielen Tieren, die das Land so hat. Aber auch Hühnchen, Rind und Schwein. Typisch ist, dass es in der Regel unterschiedliche Fleischstücke bei einem Hauptgericht gibt. Fleisch wird gerne gegrillt. Als Beilagen gab es immer Gemüse, Kartoffeln in allen möglichen Zubereitungen oder Reis. Salat wurde meistens als griechischer Salat zubereitet. Ein Nudelgericht haben wir nur einmal auf einer Speisekarte gesehen. 

Gutes Bier gibt es eigentlich überall und auch Wein, meist aus Südafrika importiert. Wir haben aber auch einmal namibischen Wein getrunken (wächst tatsächlich in einem kleinen Gebiet).

Leitungswasser ist überall trinkbar. Im Etosha hat es etwas seltsam geschmeckt. Wir haben uns am Anfang der Reise einen 5-Liter-Kanister Wasser gekauft und den immer wieder aufgefüllt. Eine Trinkflasche hatte ich mitgebracht. 

Elektroadapter: Ist sinnvoll, da Steckdosen oft nicht passen. Am besten vor der Reise besorgen (wie haben ihn in der Kalahari Anib Lodge gekauft).

Namibia ist ein so schönes Reiseland

Während der Reise haben wir uns oft gefragt, warum durch Corona fast alle Touristen spontan ihre geplanten Reisen nach Namibia storniert bzw. verschoben haben. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir dies nicht getan haben. Während in Deutschland in der Zeit unserer Reise die Fallzahlen extrem gestiegen sind, waren sie in Namibia – trotz ausgeweiteter Testmöglichkeiten – rückläufig.

Wir hatten hier drei sehr entspannende und erholsame Wochen! Namibia ist wunderschön. Wer Landschaft und Tiere genießen möchte, ist hier genau richtig. Auch die freundlichen Menschen, die tollen Unterkünfte und das gute Essen machten die Reise für uns so besonders.
Danke nochmals an Frau Herbst von Iwanowski’s Reisen, die sich so aufmerksam um uns gekümmert hat.

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2 Gedanken zu “Zurück aus Namibia

  1. Welcome back to Germany!!
    Ich habe Eure Berichte immer mit großer Freude gelesen. Hier und da hatte ich ein Schmunzeln im Gesicht, so steht die Corona-Guestfarm z. B. auf unserem Reiseplan im Januar 2021. Im Okaukuejo Camp hatten wir dieses Jahr nicht so viel Glück. Das sind ja unglaublich viele Tiere, die Ihr da am Wasserloch gesehen habt.
    Jetzt heißt‘s erstmal wieder in Deutschland ‚ankommen‘. Das fällt uns immer besonders schwer!!
    Herzliche Grüße
    Nadine

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    1. Danke für die nette Rückmeldung. Es freut mich immer sehr, wenn die Texte ankommen und einfach gute Erinnerungen hervorrufen oder auch Lust auf Reisen machen. Wie ich euch beneide!
      Viel Spaß euch, auch auf der Corona-Guestfarm.
      Ich drücke die Daumen, dass Namibia auch dann kein Risikogebiet mehr ist.
      Viele liebe Grüße aus München

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