Bogotá: wegen der Stadt hatte ich vor Beginn der Reise ein etwas ungutes Gefühl. Ist sie tatsächlich so gefährlich, wie man immer hört? Soll ich wirklich zwei komplette Tage dafür einplanen? Bei der Festlegung der Reiseroute war ich echt unsicher. Deshalb habe ich mich auf die Empfehlungen im Reiseführer verlassen und drei Nächte im Stadtviertel La Candelaria gebucht und zwei geführte Touren eingeplant, eine Graffititour und eine Biketour.
Mein Resümee: Ich habe zwar nur einen kleinen Teil dieser riesigen 8,6-Millionen-Metropole gesehen, aber das, was ich gesehen und erlebt habe, fand ich richtig gut und interessant. Bogotá ist eine Stadt, in der man sich tatsächlich wohlfühlen kann.
Plaza Bolivar in Bogotá Die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen
Museum Botero
Das Tolle an einem Hotel in La Candelaria ist, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar sind. Gleich nach unserer Ankunft haben wir uns am späten Nachmittag noch auf den Weg gemacht, um das in der Nähe liegende Botero Museum zu besuchen. Nach heftigen Regenfällen am Nachmittag waren die Straßen wie leergefegt.
Auch im Botero Museum waren nur wenige Besucher und so hatten wir dieses empfehlenswerte Museum mit Bildern und Skulpturen des berühmten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero und seiner Kunstsammlung, darunter Werke von Matisse, Picasso, Moore und Miró, nahezu ganz für uns. Und das auch noch gratis.






Museo de Oro (Goldmuseum)
Ganz anders war die Situation am nächsten Tag beim Besuch des Goldmuseums. Schon vor der Öffnung hatte sich eine lange Menschenschlange gebildet. Am Sonntag ist hier der Eintritt frei und so waren viele kolumbianische Familien da. Das Museum ist riesig und führt über 3 Etagen durch den Goldschatz von 2 Jahrtausenden. Rund 35.000 Exponate sind ausgestellt. Höhepunkte der Sammlung sind im 3. Stock zu finden, u.a. die Balsa Muisca, ein filigranes Floß aus Gold.
Bogotá Bike Tour
Obwohl das Wetter alles andere als beständig war, haben wir entschieden am Nachmittag die geplante Bogotá Bike Tour zu machen. Bogotá ist insgesamt eine fahrradfreundliche Stadt. Es gibt viele eigene Fahrradspuren und am Sonntag ist Fahrverbot für Autos in der Innenstadt.
Die Tour startet in La Candelaria und auf gut gewarteten Fahrrädern geht es rund drei Stunden durch einen kleinen Teil dieser riesigen Stadt. Während der Tour macht man einige Stopps. Der erste war im Markt, wo wir viele neue Früchte kennengelernt und probiert haben.
Gleich gegenüber des Marktes führte uns der nette Guide (ein zukünftiger Englischlehrer) in den Hinterraum einer Bar, einen Raum, in dem der Nationalsport Tejo gespielt wird. Jeder Treffer eines Dreiecks auf der schrägen Wand mit einem schweren Stein, löst einen Knall aus. Das wird dann mit einem Bier gefeiert, denn das Ganze ist alles andere als einfach, macht aber riesigen Spaß.


Die Tour führte durch Ecken der Stadt mit Backsteinhäusern, die auch in England stehen könnten. Aber auch das Rotlichtviertel und ein riesiger Platz – Wohnort von tausenden von Obdachlosen – lagen auf der Strecke. Dazwischen haben wir noch eine Kaffeerösterei besichtigt, in der wir natürlich auch Kaffee probiert haben.
Bogotá Graffiti Tour
Zweimal täglich jeweils um 10 und 14 Uhr ist am Parque de los Periodistas der Treffpunkt für eine gut zweistündige Führung durch die Graffiti-Szene Bogotás. Mit rund 50 anderen Teilnehmern hat uns der Führer Jay in perfektem Englisch die Hintergründe vieler Graffitis erläutert, u.a der Künstler Stinkfish und Guache, und uns in Straßen geführt, die wir normalerweise nicht betreten hätten. Eine großartige Tour, für die man ein freiwilliges Trinkgeld bezahlt.












Cerro de Monserrate
Nachdem die Sonne endlich schien, sind wir am Nachmittag auf den 3.150 m hohen Cerro de Monserrate. Der Blick von dort auf Bogotá hat uns sehr gereizt. Die Station der Seilbahn ist zu Fuß von La Candelaria schnell erreichbar. Das Wetter in Bogotá wechselt jedoch so schnell, dass, oben angekommen, bereits drohende Regenwolken über uns lagen. Kurze Zeit später hat es tatsächlich wieder angefangen heftig zu regnen.
Auf dem Weg zum Monserrate bei schönstem Sonnenschein



Praktische Tipps für Bogotá
Restaurant in Bogotá
Wir haben einige Restaurants probiert, aber das einzige, das ich empfehlen kann, ist El Gato Gris. Es liegt direkt am atmosphärischen Platz in La Candelaria Chorro de Quevedo.
Mein Hoteltipp in Bogotá

Unser Hotel in Bogotá: Hotel Casa de la Vega in La Candelaria
Unser Hotel in Bogotá kann ich ohne Einschränkungen weiter empfehlen. Es liegt perfekt in La Candelaria und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind von dort gut zu Fuß erreichbar. Die Zimmer sind geräumig und sehr sauber. Das Frühstücksbüffet gut und das Personal äußerst freundlich und hilfsbereit. Wir hatten Probleme bei der Bestätigung unseres Fluges nach Manizales und an der Rezeption hat die Mitarbeiterin eine Stunde mit Avianca telefoniert, bis alles klar war.
Die Stationen unserer dreiwöchigen Rundreise durch Kolumbien:
- Villa de Leyva, Ráquira und Zipaquirá mit Besuch der Salzkathetrale
- Bogotá
- Kaffeezone: Hacienda VENECIA und Salento mit Valle de Cocora
- Medellín, Guatapé und Piedra del Peñón
- Cartagena und Santa Marta
- Guachaca und Parque Nacional Natural Tayrona