Bikaner Rajasthan

Bikaner – die zweite Station in Rajasthan

Der Abschied von Mandawa ist mir nicht so leicht gefallen, so wohl habe ich mich dort gefühlt. Pünktlich war Nisar zur Stelle, um uns die rund 200 km nach Bikaner zu fahren. Auf guten Straßen ging es durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit ersten grünen Wiesen und blühenden Rapsfeldern. Nach zwei Stopps zum Chai und zur Besichtigung eines bunt bemalten Shiva-Tempels, waren wir schon gegen 13 Uhr im Hotel Harasar Haveli, ganz in der Nähe des sehenswerten Junagarh Fort, unserem nächsten Ziel.

Das Junagarh Fort wurde zwischen 1571 bis 1611 von Rai Singh erbaut. Es umfasst eine 986 m lange Stadtmauer mit 37 Bastionen und zwei Eingängen. Gleich am Eingang, kann man sich einen Audioguide ausleihen, der sogar auf Deutsch und sehr anschaulich die einzelnen Räumlichkeiten und Innenhöfe beschreibt. 

Gleich daran anschließend hat Nisar einen befreundeten Tuk-Tuk-Fahrer organisiert, der uns zwei Stunden durch die engen Gassen und den Markt von Bikaner gekurvt hat, immer wieder unterbrochen durch kurze Spaziergänge. 
Er hat uns insbesondere die mit fantastischen, fein ziselieren Steingravuren verzierten Havelis gezeigt. Die Fassaden aus rotem Sandstein zeigen die unterschiedlichsten Motive: klassisch rajputische, islamische und auch Kolonialelemente. Die meisten stehen leider leer und sehen ziemlich mitgenommen aus. 

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Ein Gebäude konnten wir innen besichtigen: was von außen eher unscheinbar war, entpuppte sich als prächtiges Hotel mit einem riesigen Innenhof. 

Besichtigt haben wir auch den Jain-Tempel mit vielen vielen bunten Aufputzmalereien. Die Geschichten dazu hat unser Tuk-Tuk-Fahrer ausführlich erzählt. 

Der Verkehr in Bikaner ist verrückt: auf den engen Straßen fahren Tuk-Tuks, Fahrräder, Motorräder, immer wieder mal Wagen mit davor gespannten Kamelen oder Rindern und auch eine Bahnlinie führt mitten durch den Ort. Fußgänger kreuzen, jede Menge Hunde und auch immer wieder mal Kühe, die hier einfach auf der Straße leben. Das Ganze wird begleitet von einem ohrenbetäubenden Gehupe. Aber ohne irgendwelche Aggressionen. 
Hier einige Impressionen vom Ort von ruhigeren Ecken:

Auf dem Rückweg zum Hotel hat der Tuk-Tuk-Fahrer, der richtig gut Englisch sprach, noch bei einer kleinen Kunstgalerie gestoppt. Dort zeichnet eine Familie seit mehreren Generationen mit Naturfarben detaillierte Bildminaturen: Bikaner Miniature Art. Die feine Strichführung des Pinsels ist nur unter der Lupe genau zu erkennen. Das Ergebnis sind Bilder, die uns sehr beeindruckt haben. Und nach einigem Handeln haben wir ein kleines Bild des für Bikaner so wichtigen Maharaja Ganga Singh erstanden.

Abends hat uns Nisar noch zum Restaurant Gallop gefahren, das gleich gegenüber des Forts liegt. Dort haben wir sehr gut gegessen und wurden freundlich bedient. Der nette Ober hat uns stolz Bilder seiner drei Kinder gezeigt. Zurück sind wir dann zu Fuß, entlang des immer noch verrückten Verkehrs.

Unser Hotel in Bikaner

Das Hotel Harasar Haveli liegt nicht weit vom Fort und ist einfach ausgestattet. Wir hatten im Zimmer 7 im 3. Stock einen Blick auf das Fort. Das Frühstück war ok, mit Früchten, Cornflakes, Toast und Marmelade. Das Internet funktioniert leider nur in der Lobby und auch dort ist es nur sehr langsam. Es gibt sicher bessere Möglichkeiten in Bikaner zu übernachten.

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Ein Gedanke zu “Bikaner – die zweite Station in Rajasthan

  1. Wieder super Fotos von wunderschönen Gebäuden und belebten Straßen mit Händlern und irrem Verkehr, wieder ein toller Urlaubstag, diesmal in Bikaner ( noch nie was von diesem Ort gehört ).

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