Jaisalmer Rajasthan

Jaisalmer – die dritte Station in Rajasthan

Mehr als 300 km liegt Jaisalmer von Bikaner entfernt. Über eine gut ausgebaute Straße, vorbei an Ziegelfabriken mit schwarz rauchenden Schloten, blühenden Rapsfeldern, zahllosen Ziegen-, Schaf-, Rinderherden und nach einem Zwischenstopp in Pokaran mit einem schönen Fort, kamen wir kurz nach 15 Uhr an. 

Jaisalmer wird auch als „Goldene Stadt“ bezeichnet. Und das völlig zu Recht. In der alten Karawanenstadt fühlt man sich sofort wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Inmitten der Wüste Thar gelegen, mit Häusern, erbaut aus Sandstein, hat die Stadt ein besonderes Flair. 

Gleich in der Nähe unseres Hotels liegt das die Stadt überragende Fort, das bis ins 17. Jahrhundert noch den kompletten Ort umfasste. Insgesamt drei Mauerringe umschließen das Fort, in den Gassen sind wunderschön verzierte Häuser zu sehen, in vielen Häusern gibt es kleine Geschäfte mit bunt bedruckten Tüchern, Schals, Silberschmuck, Lederwaren und Gewürzen. Wir ließen uns treiben und erkundeten nach und nach alle Gassen. Immer wieder hatten wir einen schönen Ausblick auf die unter uns liegende Stadt. 

Am Ende des Zugangs zum Fort liegt der Stadtpalast, das Raj Mahal, das wir nach unserem Spaziergang noch besichtigt haben. Wie schon in Bikaner, bietet auch hier ein hervorragender Audioguide Informationen über die Geschichte, das Leben im Stadtpalast und über die einzelnen Räume. Vom höchsten Punkt aus hat man einen tollen Rundumblick. Der über 850 Jahre alte Palast ist prunkvoll ausgestattet, mit den feinsten Steinmetzarbeiten versehen, schönen Fliesen dekoriert und teilweise sind in den Räumen noch die ursprünglichen Möblierungen zu sehen. 

Am Ende des Rundgangs kommt man zu einer kleinen Siberwerkstatt. Faszinierend, was hier handwerklich geboten ist: wie gestern in Bikaner unser Miniaturmaler, ist es hier ein ausgezeichneter Silberschmied, der mit filigranen Nadeln die schönsten Motive in Ringe, Anhänger und Ohrringe zaubert. Unbedingt sehenswert.

Jaisalmer Jewellers

Silberschmied im Fort

Durch Jaisalmer mit einem Guide

Am zweiten Tag sind wir mit einem Guide, den uns Nisar organisiert hatte, durch die Altstadt spaziert. Auch in Jaisalmer gibt es einige sehenswerte Havelis. Das schönste, das Patwon-ki-Haveli beeindruckt vor allem durch seine unzähligen Erker und Balkone, die alle besonders fein gearbeitet sind. Das Haveli haben wir auch von innen besichtigt.

Jaisalmer Rajasthan

Das Salim-Singh-ki-Haveli fällt vor vor allem durch seine weit ausragenden Obergeschosse mit den pavillionartigen Kuppeldächern auf.

Besonders interessant waren die Gassen in der Altstadt, wo nur wenige Touristen unterwegs sind.

Und natürlich der Markt, wo ich mich nicht sattsehen konnte.

Unterwegs besuchten wir noch einen weiteren empfehlenswerten Silberschmied. Er reist regelmäßig nach Europa, um dort Kurse zu geben. Er hat sowohl neuen als auch alten Schmuck.

Ausflug nach Kuldhara

Nachmittags hat uns Nisar noch zu zwei Orten außerhalb von Jaisalmer gefahren.
Der erste Stopp war die verlassene Kleinstadt Kuldhara, die vor allem von Indern gerne besucht wird.
Diese soll Anfang des 19. Jahrhunderts über Nacht verlassen worden sein, nachdem die Bewohner es nicht mehr geduldet haben, dass ein Minister der damaligen Regierung Nacht für Nacht junge Mädchen vergewaltigt hat. Heute sind die Ruinen zu besichtigen.

In Bada Bagh

Etwas außerhalb von Jaisalmer liegt Bada Bagh, eine Ansammlung von Grabmälern von Adligen. Die Pavillons sind aus gelbem Sandstein gefertigt und prächtig verziert. Das letzte Grabmal stammt aus dem Jahr 1949.

Unser Hotel in Jaisalmer 

Hotel Royale liegt in der Nähe des Forts. Unser Zimmer (Nummer 206) war recht geräumig, aber einfach ausgestattet. Insgesamt ist es im Hotel hellhörig und auch recht laut, da Straßen auf zwei Seiten vorbei führen. Nach dem Duschen war eine Überschwemmung im Bad. Zimmerservice gibt es nicht und auch die Handtücher muss man sich selbst bei der Rezeption holen. Das Frühstück war mehr als spartanisch. Also keine Empfehlung.
Toll soll das 1st Gate sein, das direkt beim Zugang zum Fort liegt.

Für mich war das der Zeitpunkt, an dem ich bedauert habe, die Hotels nicht selbst organisiert zu haben. Denn es gibt auch in Jaisalmer atmosphärisch viele schöne Häuser, die durchaus finanzierbar sind. Meine Empfehlung lautet deshalb: die Hotels lieber selbst, z.B. über Booking.com, zu reservieren und nur den Fahrer zu buchen. Und das kann ich Nisar uneingeschränkt empfehlen.
Wir haben mit Nisar vereinbart, dass er sich um die Buchung besserer Hotels kümmern muss. Das hat er mit Hilfe einer kleinen Agentur auch gemacht, wie er uns versprochen hat.

Restaurant-Tipps für Jaisalmer 

Restaurant Romany, nicht weit vom Hotel. Hier sitzt man auf einer schönen Dachterrasse mit Blick auf das Fort und genießt köstliches indisches Essen und gut gekühltes Bier. Auf den Nebentischen waren auch viele Einheimische – ein gutes Zeichen! 

Restaurant Monica in der Nähe des Zugangs zum Fort. Sehr gutes, authentisches und preisgünstiges Essen, aufmerksame Bedienung. Alles total sauber und gepflegt.

Jaisalmer Rajasthan

Im Restaurant Monica

Hier geht’s weiter nach Jodhpur
Zur Reiseplanung und zum Rückblick

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Ein Gedanke zu “Jaisalmer – die dritte Station in Rajasthan

  1. Wieder super Fotos von wunderschönen Gebäuden, mit aufwendigen Verzierungen, die bunten Märkte und immer wieder Fort’s ….. da gibt es in Indien wohl unendlich viele. Aber sie sehen immer wieder anders aus, deshalb wird es auch nie langweilig …… eine hochinteressanten Reise.

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