Wieder lag eine Etappe von 240 km vor uns: 5 Stunden Fahrt. Wie immer superpünktlich, mit frisch gereinigtem Auto und gekühlten Wasserflaschen in den Aussparungen der Autotüren, machten wir uns auf den Weg.
Einen Stopp hatten wir noch eingeplant:
Chand Baori in Abaneri
Das ist einer der ältesten Stufenbrunnen in Rajasthan; er wurde bereits im 8. Jahrhundert erbaut. Mit nahezu 20 Meter Tiefe ist er noch beeindruckender als der Stufenbrunnen in Jodpur. Rundherum sind auch noch sehr schöne Steinskulpturen zu besichtigen.





Itimad-ud-Daula-Mausoleum
Ein Juwel islamischer Baukunst ist dieses Mausoleum aus dem Jahr 1628, das wir am Nachmittag in Agra besucht haben. Das aus Marmor errichtete Gebäude ist mit geometrischen und floralen Einlegearbeiten aus farbigen Steinen überzogen. Die Jali-Fenster enthalten die unterschiedlichsten geometrischen Motiven, meist Sterne und Sechsecke.






Das Mausoleum besteht aus einem zentralen Grabraum mit acht kleineren Nebenräumen. Die Sockel der Wände sind mit geometrischen Steinintarsien geschmückt. Darüber sind die Wände und Nischen mit floralen Motiven bemalt. Besonders schön ist das Gewölbe des zentralen Raumes.

Taj Mahal
Der letzte Tag unser Reise begann sehr früh. Bereits um 6 Uhr holte uns Nisar vom Hotel ab, um uns ans Westgate des Taj Mahal zu fahren. Ein kurzer Weg bis zum Ticketcounter und zum Eingang, wo sich schon eine lange Schlange gebildet hatte. 1300 Rupien für „Foreigner“ kostete der Eintritt, für Einheimische 50 Rupien (1 Euro waren 76 Rupien). Schon kurze Zeit später wurden die Tore geöffnet und nach einer intensiven Personenkontrolle konnte die Besichtigung beginnen.
Die Anspannung war groß und beim ersten Blick auf dieses phänomenale Monument muslimischer Baukunst stockte mir erstmal der Atem. Das Mausoleum strahlt eine Harmonie, Eleganz und Leichtigkeit aus, der sich niemand entziehen kann. So standen wir gespannt, bis die Sonne aufging und machten so viele Fotos wie noch nie in so kurzer Zeit.

Was für ein Liebesbeweis das Taj Mahal ist: erbaut wurde es, weil die Lieblingsfrau Mumtaz Mahal von Shah Jahan im Alter von 38 Jahren bei der Geburt des 14. Kindes starb.
Mehr als 20.000 Handwerker haben mehr als 20 Jahre daran gebaut und der Bau hat ein Vermögen verschlungen, bis das Taj Mahal 1653 fertiggestellt war. Die Sarkophage der beiden befinden sich jetzt im zentralen Hauptraum der Gruft.
Das Taj Mahal steht auf einer 100 x 100 m großen Marmorplatte, an deren Ecken jeweils 41 m hohe Minarette stehen. Beim Näherkommen fallen an der Fassade die arabischen Kalligraphien auf und die zahlreichen floralen und geometrischen Intarsien, die das Gebäude schmücken.



Im Inneren des Taj darf nicht fotografiert werden. Die Intarsien sind noch viel filigraner und bestehen aus leuchtenden Halbedelsteinen, u.a. Lapislazuli, Jade und Malachit, die aus den verschiedensten Ländern stammen.
In einem interessanten kleinen Museum ist das alles genau beschrieben. Dort sind auch Bilder des Liebespaares zu sehen.
Die beiden Moscheen, die westlich und östlich des Taj stehen, geben mit ihren roten Sandsteinfassaden einen schönen Kontrast. Die Atmosphäre am frühen Morgen dort war einfach magisch.



Die Dauer der Aufenthalts im Taj Mahal ist auf 3 Stunden limitiert, Zeit, die viel zu schnell vergangen ist.
Agra Fort, das Rote Fort
Auch wenn der Vormittag durch nichts mehr zu überbieten war, haben wir uns entschieden, doch noch das Agra Fort zu besichtigen. Nach dem Auschecken aus dem Hotel, hat uns Nisar mittags dorthin gefahren. Der Andrang war groß und auch hier werden die Touristen mit 650 Rupien ziemlich zur Kasse gebeten.
Das Rote Fort, eine gewaltige Festungsanlage aus rotem Sandstein, stammt aus dem 16. Jahrhundert und war rund 200 Jahre Residenz der Mogulkaiser. Seit 1983 zählt es zum Welterbe der UNESCO.
Das weitläufige Gelände hinter 21 Meter hohen Mauern mit einer Gesamtlänge von 2,5 Kilometern enthält eine Vielzahl von reich verzierten Palästen aus rotem Sandstein und weißem Marmor. Und es bietet immer wieder schöne Aussicht zum nicht weit entfernt liegenden Taj Mahal.












Zusammen mit Nisar haben wir dann noch im Restaurant Green Leaf, dessen Eigentümer er kennt, zum Abschied gegessen.
Dann ging es – mit einer Pause zum Chai – direkt nach Delhi zum Flughafen, wo nach Mitternacht unser Flug nach München zurück ging.

Unterwegs zum Flughafen unsere letzte Pause zum Chai
Unser Hotel in Agra
Zum Abschluss der Reise hat uns Nisar nochmals ein richtig gutes Hotel gebucht: das Radisson, das nur drei Kilometer vom Westeingang des Taj Mahal entfernt liegt. Zusätzlich gab es noch ein Upgrade. Abends haben wir dann im Restaurant des Hotels gegessen, ein sehr vielfältiges Buffet.
Abschied von Indien und seinen so freundlichen Menschen

Liebe Petra und Michael,
die 9. Station Eurer erlebnisreichen Indienreise war natürlich der absolute Höhepunkt. Das Taj Mahal ist nicht zu toppen und das rote Fort ist auch eines der sehenswertesten Fort’s.
Beide Highlights haben wir vor 39 Jahren auch als Höhepunkt unserer damaligen Nordindienreise ( Ladakh, Amritsar, Agra ) empfunden.
Es war eine tolle Reise, die Ihr da so kurzfristig aus dem Ärmel gezaubert habt, super organisiert und mit Hightlight’s gespickt ……. besser geht’s nicht.
Leider ist die Reise schon wieder zu Ende und Ihr seid inzwischen schon wieder in der Heimat wohlbehalten gelandet. Auf ein Neues !!
Liebe Grüße Walter ( mit Brigitte )
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